Der schwere Brocken

Harz-Gebirgslauf 2006 - Brocken-Marathon

Der Harz-Gebirgslauf feiert am 13.10.2007 Jubiläum, er wird zum 30. Mal ausgerichtet.
Mittelpunkt des Marathons ist der mit 1142 m höchste Berg Norddeutschlands im Harz, der Brocken.
Auf der gesamten Strecke sind über 1000 Höhenmeter zu bewältigen.
Angeboten werden aber auch Strecken über 11 km und 22 km mit geringerem Schwierigkeitsgrad,
die nicht ganz so hoch hinauf gehen und einfacher zu laufen sind.
Vielleicht sollten wir mal einen "Betriebsausflug" der ALG zum Oktober 2007 in Erwägung ziehen?

Höhenprofil Marathon

Höhenprofil Marathon (42,2 km)
Höhenprofil 22 km

Höhenprofil 22 km
Höhenprofil 11 km

Höhenprofil 11 km

Laufbericht von Stefan Koep per e-mail an unser ALG-Mitglied Jan Arp

Sent: Monday, October 16, 2006 11:30 AM

Hallo Jan,

wie Du von Kerstin ja sicherlich schon gehört hast, bin ich heil(-froh) wieder zu Hause angekommen.
Das war mein erster und sicherlich nicht der letzte Harzgebirgslauf.
So einen Lauf bzw. Laufveranstaltung hab ich noch nicht erlebt.
Über meine erreichte Zeit (Anm. der Red.: 3:49:44) kann ich selber nur staunen, und nicht auszudenken, was ich für eine Zeit bei einem flachen Marathon gelaufen wäre.
Bis auf die Staus auf dem Hinweg (7,5 Stunden für 350 km) hat alles super geklappt.

Um 9 Uhr war der Start.Stefan Koep
Es ging natürlich gleich bergan (zu vergleichen mit Niemannsweg). Die ersten 10 km waren bergauf und bergab.
Bei km 10 hatte ich eine Zeit von 50:30 Min, dann kamen die Anstiege.
Bei km 12 traute ich meinen Augen nicht: Der Anstieg war schon so stark, das die Meisten gehen mussten. Konnte mich noch gerade so laufend halten.
Dann wieder flacher und bei km 14 noch ein steiler Anstieg von ca. 500 m.
Bei km 16 (1:29h) war endgültig aus für alle Läufer.
Es ging nun 3 km weit den Brocken hoch. An Laufen war überhaupt nicht mehr zu denken. Stefan auf dem Brocken So etwas hab ich noch nicht erlebt.
Brauchte bis zur Spitze (km 19) dann auch 25 min. (1:54 am Brockenstein).

Mit dem Wetter hatten wir dort oben kein Glück.
Es war neblig und man konnte, wenn überhaupt, nur 20 Meter weit gucken. Gemessene Temperatur waren 5 Grad, durch den Wind aber gefühlte 0 Grad.
Naja, es ging ja nun erstmal bergab. Und das richtig.
Bin dann zum Teil 5 min und weniger pro km gelaufen.
Hab nur drauf gewartet, wie lange ich das Tempo durchhalte.
Hab jedenfalls alle Verpflegungsstellen mitgenommen.
Den Haferschleim hab ich aber lieber weggelassen. Sah aber nicht so übel aus.

Bei km 27 kam dann meine schlechte Phase. Konnte mich aber wieder aufraffen. Nächste Verpflegungstelle ordentlich getrunken und gegessen: Malzbier, Iso, Tee, Apfel, Banane, Schoko etc. waren vorhanden.
Dann weiter immer eben bergab.

Bei km 33 dann der nächste Schlag ins Gesicht. Ca. 800 m Anstieg, fast alle sind gegangen.
Ich hatte mich wie durch ein Wunder gut erholt und konnte langsam laufen.
Zieleinlauf Das gleiche nochmal bei km 35. Von dort an wusste ich: es ist geschafft.
Es ging weiter nur noch (zum Teil sehr steil) bergab.
Hatte keinerlei Probleme und rannte um mein Leben.

Dann der gigantische Zieleinlauf.
Hunderte von Zuschauern und Läufer waren dort.
Ich guckte auf meine Uhr und konnte es immer noch nicht fassen.
Mein erster Marathon und dann so eine Zeit (3:49:44 oder so, 150. von eben über 700).
Hätte die ganze Welt umarmen können.
Jedenfalls erstmal Klamotten über und ran an die Erbsensuppe und das Hasseröder Bier.
Schätzungsweise 3500 Leute waren vor Ort.
1100 beim 11 km- und 1100 Leute beim 22 km Lauf, und die Marathonis/Walker und Zuschauer.
Gab Bierstände, Wurst, Erbsen- und Kartoffelsuppe. Alles sehr gut organisiert.

Angekommen in der Ferienwohnung gab es noch 1-3 Bierchen mit meinem Arbeitskollegen (der hatte vor 2 Wochen 'ne Grippe und konnte nicht mitlaufen).
Dann 'ne Stunde aufs Sofa und abends zum Essen in die Stadt (sehr schöne Altstadt).
Danach noch 2 andere Kneipen und immer weiter mit Bier und auch mal einen Schierker Feuerstein.
Die Zigarre fehlte auch nicht. Hätte die ganze Nacht durchziehen können.
Von Ermüdungserscheinungen nichts zu spüren.
Naja, waren dann beide irgendwann dickeduhn und sind ins Bett gefallen.
Am Sonntag zurück in 3,5 h ohne einen Stau (geht doch).

Nun erstmal 2-3 Tage die Knochen ruhen lassen (die Oberschenkel brennen ein wenig).
Also, falls Du mal einen richtig geilen Marathon laufen möchtest (oder einer aus Bokel), dann kann man diesen Lauf nur empfehlen.
Nach heutigem Stand bin ich beim 30. Gebirgslauf am 13.10.2007 auf jeden Fall dabei!!!

Gruss Stefan



© Stefan Koep / Hendrik Lehmann, Oktober 2006

Ergebnisse, Fotos und weitere Infos zum Harz-Gebirgslauf

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