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Titel 25 km von Berlin

2. Die Anfahrt


380 km von Nortorf bis Berlin - die Strecke ist zwar lang, Wegweiser aber an einem halben Tag zu schaffen.
Es ist Sonnabendnachmittag, und die erste Station der Tour ist beim Olympiastadion gleich um die Ecke: In der Rudolf-Harbig-Halle sollen die Startunterlagen abgeholt werden. Also fahren wir von Westen über Spandau in die Hauptstadt, vom Berliner Ring, aus Richtung Hamburg kommend, auf die B5. Das Schild vor der Autobahnausfahrt gibt uns die Richtung vor. Berlin ist groß, die Wege sind weit und die Brücke über der B5 Hauptstraßen ebenso lang wie gerade - z.B. diese hier, die Heerstraße, führt uns über sieben km ohne die kleinste Biegung an Spandau vorbei bis fast ans Ziel. Nur noch einmal links ab, einen km leicht berghoch, und wir sehen schon das Olympiastadion mitsamt Glockenturm, der sich zwecks besserer Aussicht auch besteigen läßt.
Dort wollen wir aber heute noch gar nicht hin, sondern kurz davor links in das gelbe Gebäude - eine große Leichtathletikhalle mit Kunststoffbahn und allem Drumherum, die nach dem besten deutschen Mittelstreckler der Kriegsjahre benannt wurde: Rudolf-Harbig-Halle Rudolf Harbig lief 1939 noch schnell zwei Weltrekorde über 400 m und 800 m in 46,0 und 1:46,6 - dann wurde er 1944 an der Ostfront im Alter von 31 Jahren durch nationalen Größenwahn wie so viele andere junge, hoffnungsvolle Talente rücksichtslos als Kanonenfutter verheizt.

Nun also die Startunterlagen abholen: Den richtigen Stand suchen, der für meine Startnummer zuständig ist, Unterlagen auf Vollständigkeit kontrollieren, eintüten, kurz über die gleichzeitig stattfindende Sportmesse schlendern und dann noch ein kleiner Snack in Gestalt eines Schälchens Nudeln mit etwas Soße, untermalt von ebenso lauter wie uninteressanter Musik aus Disco-Boxen - das, was gemeinhin eben so als "Pasta-Party" angepriesen wird. Aber ich will nicht klagen, es hat geschmeckt, hält bis zum baldigen Abendessen vor, und es geht weiter ins rechtzeitig gebuchte Appartment am Prenzlauer Berg - dem (Ost)berliner Bezirk, der sich seit der Grenzöffnung zum lebendigsten und aufregendsten Teil der wiedervereinigten Hauptstadt entwickelt hat: Kunst, Kultur und Kneipen allenthalben, ein abendlicher Bummel durch den Kiez gehört da zum Pflichtprogramm und lohnt gewiss.
Bärlin, da sind wa wieda!

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